J’ai demandé à la lune

Full December Moon

Full December Moon

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Ein schwebendes Verfahren ist auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Endlich. Und sanft. Und ein Tag ohne, wenn auch nur ein winziges Stück Parmesankäse oder gar ohne Musik ist für mich heute unvorstellbar. Das helle Lachen nach all den Versprechern ist mir noch im Ohr, genauso wie die Arbeit der letzten Wochen mir noch in den Knochen steckt. Dann gibt es noch diese positiv besetzte Unruhe in mir, die mir die Nähe zu etwas Wunderbaren deutlich macht, das ich im Moment weder fassen noch beschreiben kann (und das hat sicherlich nichts mit dem immer näher rückenden Weihnachtskonsumfest zu tun!!). Also lehne ich mich innerlich zurück und harre der Dinge, die da kommen, während ich äußerlich eine Flasche von dem Wein öffne, den ich vor ein paar Tagen in einem Supermarkt entdeckt habe, der mir die Zunge entzückt und gleichermaßen die Seele wärmt. Durch das Gartenfenster reflektiert der letzte Vollmond dieses Jahres das nächtliche Sonnenlicht. Ihn zu fragen, was nun ist oder wie es weitergeht, hat auch nicht viel Sinn. Wahrscheinlich muss wieder einmal alles so sein, wie es jetzt ist und so ist es auch gut, wie es jetzt ist. Längst ist es an der Zeit, die Winterreifen aufzuziehen, aus irgendwelchen Gründen habe ich das immer wieder aufgeschoben. Immerhin habe ich die Birnchen in den Scheinwerfern ausgetauscht, nachdem ich eine morgendliche Schleichfahrt im Halbdunkel absolvieren musste, weil beide Frontlampen Verschleiß konform zur gleichen Zeit ihren Schein- Geist aufgegeben hatten. Am Montag habe ich dann tatsächlich noch den Wagen trocken gefahren. Weil ich ahnte, dass die Spritpreise am düsteren Nachmittag günstiger stehen würden als am grauen Vormittag, hatte ich zuvor sämtliche Tankstellen auf der Hinfahrt zur Arbeit rechts und links liegen lassen.  Recht habe ich behalten mit meiner Ahnung, immerhin habe ich so etwa 2,53 € gespart, die ich allerdings vorher in einen Benzinkanister investieren musste, der 4,99 € kostete. Zusätzlich brauchte ich eine knappe Stunde länger für den Heimweg, da ich ja zu Fuß zuerst zum Autoteilehändler und dann zur Tankstelle marschiert bin. Nein, geärgert habe ich mich nicht, ehrlich gesagt: Ich habe sogar gelacht. Die nette, junge Frau an der Tankstellenkasse hat mir noch grinsend einen Kaffee „ToGo“, was nichts mit einem afrikanischen Staat zu tun hat, mit auf den zirka , 1,8 km langen Rückweg gegeben. Einfach so und für lau. Fand ich nett und den geleerten Pappbecher habe ich brav und vorschriftsmäßig in einem städtischen Abfalleimer entsorgt. Mein Auto hat sich über die fünf Liter Benzin gefreut und ist völlig dankbar über die neue Nahrungsaufnahme auch sofort wieder angesprungen. Und ich bin jetzt stolzer Besitzer eines bisher nur einmal gebrauchten und damit noch so gut wie neuen  Benzinkanisters und so für das nächste Mal gewappnet, wenn mangels adäquatem Treibstoff meine Weiterfahrt ausgebremst wird.  Um die Winterreifen, so habe ich mir geschworen, kümmere ich mich dieses Wochenende. Und um neuen Parmesankäse.

December Landscapes – Eifel 2011

Rur

Rur

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Stay The Night

Rursee

Rursee (zur Musik aufs Bild klicken)



Es ist ein Schnee gefallen und fällt immer noch, an diesem Winterwonderwochenemde in der Eifel. Aus der Küche dudelt WDR 2 etwas von «Camisa Nera», einem schwarzen Hemd, das da jemand aus Trauer trägt. Antipoden. Das Leben in Weiß und Schwarz. Ganz in Weiß für mich mit einem Eisblumenstrauß und betörenden Düften jeglicher Couleur. Süß und herb, schwer und leicht. Die Nase spielt vermehrt verrückt, immer wieder strömt bekannt Überraschendes auf sie ein. Auf dem Herd und später auf dem Tisch Gaumen berauschende Köstlichkeiten. Es geht Schlag auf Schlag und Hand in Hand. Genüsse für Genießer. Da verliert Rotkäppchen schier den Kopf und füllt eiskalt die Gläser. Wellness auf die ganz eigene Art. Die vertrauten vier Wände sind gefüllt mit pulsendem Leben und vertrauter, inniger Nähe auch bei gefühlten 13 Grad Celsius. Eine Katze sitzt draußen auf der Fensterbank und schaut abwechselnd auf die fallenden weißen Flocken und auf uns. Ich nehme Augen blinzelnd Kontakt mit ihr auf, sie blinzelt zurück. Der Kontakt ist geschlossen. Später auf dem Weg entlang des Sees spüre ich, wie der eigene Atem meine Barthaare zu kleinen eisigen Zapfen gefrieren lässt. Ich atme tief und frei durch, die Lungenflügel blähen sich auf mit der frischen Dezemberluft, während wir gegen den schneidenden Wind antrotzen. Viele gelbe Autokennzeichen vor den Hotels und Restaurants. Wir stapfen ein Stück durch den unschuldig, weißen Schnee und hinterlassen gemeinsame Spuren. Ich summe vor mich hin. Einen dieser Ohrwürmer, die sie täglich im Radio spielen und die man dann nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Den Titel kann ich nicht sofort benennen. Mein Summen gelangt an den Refrain und der Refrain über meine Lippen: „Stay the night“.