Camping. Für mich immer noch die beste Option auf Reisen Unterschlupf zu finden. Das eigene Schneckenhaus da aufzuschlagen, wo es passt. Und wenn es nicht (mehr) passt, wieder abzubauen. Und weiter geht’s.
Auf manchen Campingplätzen habe ich bisweilen kuriose Dinge erlebt. Es gibt Menschen, die sich vom eigentlichen Zuhause fortbewegen, um genau wieder die Dinge zu tun, die sie dort ebenfalls verrichten würden. Rasenmähen beispielsweise. Oder Trimmen dieses Grüngewächses. Mit dem Zweitrasenmäher bzw. –trimmer. Immer hübsch im Slalom zwischen die aufgestellten Gartenzwerge hindurch.
Letztens wurde mein beschauliches Nomadendasein einen ganzen Nachmittag von intensivem Hämmern begleitet. Da bastelte wohl ein Zeitgenosse im Blaumann an der Perfektionierung des Regenablaufs seines Wohnwagens mit Ziel in die bereitstehende Tonne.
Morgens am Tag darauf, als ich gerade vom Duschen zurückkam, sah ich ihn im Morgenmantel auf einer Trittleiter wieder den Hammer schwingen.
„Du Harry, in welcher Welt leben wir eigentlich?“, höre ich die Stimme von Stefan Derrick sagen. Und fasse mir innerlich an den sich schüttelnden Kopf.
Zehn Tage bin ich jetzt schon wieder unterwegs. Langsam wird es Zeit, den Rückzug zu planen. Immer häufiger greife ich nach der Karte und überlege, wie ich es am besten einrichte, noch etwas Neues zu entdecken in diesem wundervollen Landstrich und mich gleichzeitig wieder einem Punkt zu nähern, von dem ich dann bequem in einer Tour den Heimweg antreten kann.
Immer noch auf der Halbinsel von Crozon im äußersten Westen der Bretagne. Die „Hauptstadt“ Crozon ist ein hübscher Ort mit zahlreichen kleinen Geschäften und Cafés im Zentrum. Etwas außerhalb findet sich ein riesiger Supermarkt mit allem, was das Konsumentenherz höher schlagen lässt.
Bis zum Badestrand von Morgat sind es schlappe 4 Kilometer. Der Abstecher lohnt auf jeden Fall. Ein breiter Sandstrand erwartet den Sonnenanbeter. Wenn die Sonne dann scheint, am Montag tat sie dies. Heute ist es zunächst einmal regnerisch und grau.
Aber das Wetter in der Bretagne ändert sich bekanntlich schnell. Es noch früh, warten wir’s ab.
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